Historische Weingeschichte von Döbeln
Der Kaiser Otto II. schenkte dem Kloster Memleben, am 21 Juli 981 das Schloß Döbeln und weitere Liegenschaften an Mulde und Elbe. Diese Schenkungsurkunde bildet die Grundlage zur Ersterwähnung von Döbeln.
In dieser Urkunde wird aufgeführt: „ …allen brauchbaren Dingen, die dorthin der Sitte nach gehören, zum Eigentum übergeben haben, mit Leibeigenen beiderlei Geschlechts, bebauten und unbebauten Ländern, Ländereien, Weinbergen/-garten, Wäldern, Wildgehegen, Gewässern und Fließgewässern, Mühlen, Fischereien, Wiesen, Weiden, gangbaren und unwegsamen Feldern, Wegen und Rückwegen, Gesuchtem und zu Suchendem und allen brauchbaren Dingen, die bis jetzt auf irgendeine Weise genannt oder bezeichnet werden können,…“
Hier handelt es sich um eine allgemeine Klausel zur Beschreibung der Sache. Ein tatsächliches Inventar- und Liegenschaftsverzeichnis wird es nicht gegeben haben. Heute lauten solche Klausen: „Mit allen Rechten und dem Zubehör an xxxxxxxx, nachfolgend als "Käufer" bezeichnet. Weitere bewegliche Gegenstände (etwa Inventar) sind nicht mit verkauft.“
Ob es nun zu dieser Zeit 981 in Döbeln Weingärten oder Berge gegeben hat ist damit auf keiner Weise geklärt. Anzunehmen ist, dass das 1328 das von Staucha bei Lommatzsch nach Döbeln verlegte Nonnenkloster des Benediktinerordens in der Folgezeit den Weinanbau mitgebracht hat. Dieses Kloster befand sich an der Mulde, vor dem im Osten gelegenen Obertor bis zur Reformation. Die oberhalb bzw. nordwestlich gelegenen Flurstücke werden noch heute als Klostergärten bezeichnet.
Ein Herr M.Constantini Mörbitzens, Archi-Diac. zu Döbeln gibt 1727 in der „Chronica Doebelensia oder ausführliche Beschreibung der Churfl. Sächsischen Stadt Döbeln“ Hinweise auf fruchtbare Berge „etliche wenige mit etwas Wein, die meisten aber mit den lustigen Bäumen besetzt,“.
Aus den Seiten 13 und 14 „Chronica Doebelensia“ vom Rathaus und Weinkeller entnommen:
„Im unteren Stocke ist unter der Raths-Stube der Wein-Keller. Solchen Weinkeller priviligirte (oder vielmehr confirmirte die alten die alten Privilegia) Herzog Heinrich 1539. Donnerstags nach Affumtionis, und verordnete, daß, wer darinne sich an jemanden vergriffe mit Ehrernrührigen Worten, sollte zur Staffe geben 5 Fl.“ Weitere Delikte sind beschrieben und wurden eben falls mit Wein bezahlt.
„Über die Weinkeller-Thüre ist die Justiz abgemalet, wie einem Verbrecher die Hand abgehacket wird und stehet die Jahreszahl dabey 1552. Haußen im Hause des Weinkellers ist E.E.Ratswage, von welcher etwa anno 1557.“
In wie weit der Wein im Stadtgebiet selbst gekeltert wurde, darüber gibt Herr M.Constantini Mörbisßens keine Auskunft.
Aus der Geschichte des Weinbauvereins von 1947
Döbelner Weinbau einst und jetzt
Artikel entnommen aus: “Die Brücke” - Monatszeitschrift für Kultur und Heimat - Döbeln, Dezember 1957
Im Sommer 1946 wurde in Kreisen Döbelner Bürger der Wunsch geäußert, zu prüfen, ob es nicht möglich wäre, wie früher in Meißen, einen Weinbauverein zu gründen und auch hier wieder Weinberge anzulegen.
Den Text im vollen Umfang hat Herr Dr. Walther Zieger veröffentlicht.
http://www.döbeln.de/html/geschichte_weinanbau_in_dobeln.html
Eine kleine Aufarbeitung der Geschichte des Weinbauverein von 1947-1977
Geschichte zum Weinbauverein in Döbeln ab 2011
Im Jahr 2010/11 hatten Einwohner von Döbeln und Umgegend das Interesse der Weinbau in Döbeln und Umgegend wieder ins Leben zu rufen. Einige spätere Gründungsmitglieder hatten zu diesem Zeitpunkt mit dem Weinanbau, ob die nach dem Weingesetz zulässigen 99 Weinstöcke oder weniger Weinstöcke an einer Pergola auf dem Wohngrundstück schon begonnen.
Bereits seit 2008 wurde auf dem Lutherplatz, an der Evangelischen St.-Nikolai-Kirche Döbeln das „Weinfest der besonderen ART“ gefeiert. Der Veranstaltungstermin war seit 2008 dem auf den 2. Samstag des Monats September gelegt.
Auf Initiative der Gründungsmitglieder, allen voran von unseren heutigen 1. Vorsitzender Herr Johann Kehl aus Döbeln, wurde am 11.11.2011 eine Neugründung des Weinbauvereins vollzogen. Aufgrund der bekannten Geschichte des „Weinbauverein Döbeln und Umgegend e.V.“ wurde nun der Zusatz „1947“ nach Umgegend und vor e.V. eingefügt.
Die Gründungsmitglieder waren:
Herr Mario Busch, 04720 Döbeln
Herr Stefan Ettelt, 04720 Döbeln
Herr Bernd Heinicke, 04329 Leipzig
Herr Johann Kehl, 04720 Döbeln
Herr Volkmar Koschinsky, 04720 Mochau
Herr Hermann Mehner, 04720 Döbeln
Herr Jörg Neumann, 67278 Bockenheim
Herr Jochen Neumann, 67278 Bockenheim
Herr Joachim Preusche, 04720 Mochau OT Dreißig
Herr Jörg Nollau Nollau, Burg Kriebstein
Herr Lothar Stemke, 04720 Mochau
Herr Dieter Teichert, 04749 Ostrau
Herr Gunter Weber, 04720 Mochau
Mit der URNR.: 89/2012 P wurde der Verein als - Gemeinnützig - am Amtsgericht Chemnitz, Aktenzeichen: VR 2719 eingetragen.